Studentenheim Graz

Wettbewerbsprojekt (Gutachterverfahren) zweitgereiht

Die städtebauliche Situation in Umgebung der Eggenberger Allee lassen eine nachträgliche Verdichtung und eine Stärkung der Urbanität als sinnvoll erscheinen. Gleichzeitig besticht Graz Eggenberg durch kleinteilige Bebauung mit jeweils zugeordneten markanten Grünbereichen , die wesentlich für den Gesamtcharakter des Bezirks verantwortlich sind. Unterbrochen wird die Bebauungsstruktur von Gewerbe- und Industriebetrieben bzw. Einkaufszentren in unterschiedlichsten Größenordnungen.

Freie Bebauung. Dem städtebaulichen Masterplan des Architekten Kleboth und der Bebauungsstruktur der Fachhochschule von Architekt Thomas Zinterl entsprechend, entsteht ein Leitmotiv, das auf neu zu schaffende Verbindungsachsen in Ost-Westrichtung verweist, um in Zukunft eine qualitative Aufwertung und interne fußläufige Erschließung des Areals zu gewährleisten. Weiters wird dabei auf eine zu schaffende Campussituation der Fachhochschule verwiesen, bei der in der Folge die Bevölkerung der Umgebung durch entsprechende Mehrfachnutzungen von öffentlichen und halböffentlichen Einrichtungen, eingebunden werden könnte. Gleiches verfolgt auch das EU Programm URBAN Graz, das einen nachhaltigen Mix aus Wohnen, Wirtschaft, Kultur, Freizeit und Wissenschaft anstrebt. Daraus resultierend entwickelt sich eine freie Typologie , die auf zukünftige städtebauliche Maßnahmen reagiert und gleichzeitig versucht, qualitative Vorgaben für eine mögliche Bebauung der unmittelbaren Umgebung zu setzen.

Aus den gegebenen Baugrenz- und Baufluchtlinie bzw. der maximal zulässigen Geschossanzahl im Norden und Süden des Grundstücks und den daraus resultierenden Gebäudeabständen zu benachbarten Grundstücksgrenzen ergibt sich ein Maximalvolumen , das als Ausgangsbasis der Typologieentwicklung herangezogen wird. Durch entsprechendes Entfernen und Hinzufügen entsteht ein Volumen, das durch die Verschiebung einzelner Schichten eine optimale Funktionstypologie entstehen lässt. Vorsprünge werden als Erschließungsachsen genützt, durch das Öffnen im Zentrum entsteht eine öffentliche Schnittstelle .

Das Zentrum fungiert als kommunaler Veranstaltungsort mit multifunktionaler Schnittstelle und ist mit seiner Umgebung koppelbar. Außen und Innen können als Einheit genutzt werden und im 1. OG, im Übergangsbereich zum Wohnbereich, ist eine halböffentliche Terrasse situiert. Der Norden. 5- bis 6-geschossig, durchgesteckte Wohneinheiten, durch Laubengänge erschlossen mit gemeinschaftlichen Freiräumen – Innenraum und Außenraum werden zur gemeinsam nutzbaren Einheit, Grünraum im Osten und im Westen als gemeinschaftlicher Freiraum, PKW Stellplätze im UG, Zufahrt zu Stellplätzen über Rampe im Norden. Der Süden. 4-geschossig, durchgesteckte Wohneinheiten mit Laubengang und gemeinschaftlichem Freiraum, im EG Grünraum im Osten und Westen als gemeinschaftlicher Freiraum, auf Dachgeschoss gemeinschaftlicher Freiraum, im UG Sauna, Whirlpool, Fitness, Waschräume, Lager, Haustechnik.

Eine Bebauungsstruktur, die ihre städtebauliche und funktionale Schnittstelle in jener Achse situiert hat, die den Fachhochschulcampus in Ost-Westrichtung mit dem Planungsgebiet erschließen soll, bildet die Ausgangsbasis eines zu schaffenden Zentrums. Davon ausgehend erstrecken sich ein 4- bis 6-geschossige Baukörper nach Süden und Norden, die mit einem bzw. zwei Treppentürmen erschlossen werden. Im EG ist im Osten die fußläufige Erschließung der Gesamtanlage situiert, die auch als befestigter Fahrweg für Fahrräder bzw. PKWs dient. Die ebenerdigen behindertengerechten Wohneinheiten werden direkt über einen Windfang erschlossen und bieten an der Westseite die Möglichkeit zurindividuellen Nutzung des Freiraumes . Die Terrasse des Zentrums ist öffentlich zugänglich.

Der Freiraum. Die notwendig dichte Bebauung wird mit dem stark ausgeprägten Grünraum von Graz Eggenberg in Einklang gebracht. Das Grün zieht sich vom Erdgeschoss über die Nord- und Südfassaden bzw. die Stiegenhäuser über die entstehende Bebauung. In Kombination mit den begrünten Dachflächen entsteht ein vegetabiles Ensemble. Der Tiefgarageneinfahrt vorgelagert stehen dicht angeordnete Birken. Sämtliche befahr- und begehbaren Erschließungsflächen werden als Kieswege ausgebildet und mit niederen buschartigen Bepflanzungen umgeben, dazwischen befinden sich Fahrradstellplätze in Form versperrbarer Fahrradboxen. Im Bereich des Zentrums bildet sich ein befestigter Platz, der als Schnittstelle dient.

AdresseGraz
Wettbewerb2003 - Gutachterverfahren - zweitgereiht
AusloberÖWGES
ProjektleitungSiegfried Frank, Michael Rieper
MitarbeiterPaul Vabitsch, Christine Schmauszer, Patrick Klammer, Jörg Spöttl
VisualisierungJakob Winkler
Umfang7 Wohneinheiten je 57 m², 33 Wohneinheiten je 62 m², 16 Wohneinheiten je 112 m² sowie Gemeinschaftseinrichtungen
Linkwww.urban-link.at
www.graz.at