Umbau und Sanierung, Graz 2008
Ausgangspunkt Herbst 2008. Zwei ehemalige Lagerräume der Rathleitnerschen Schafwollwarenfabrik, ein Raum im 2. Obergeschoss und ein Dachboden darüberliegend. Schön, zweimal 276 m², Industrieromantik; jedoch in dieser Form nicht nutzbar. Keine Heizung, kein Strom und Wasser, die Fenster fehlen oder sind demoliert, das Dach ist nicht gedämmt, kaum Tageslicht im Dachraum.
Die Idee, das Konzept. Ferdinand, der Bauherr hatte den Traum in den Räumlichkeiten ein Zentrum für Bewegung, Tanz, Yoga u. a. zu installieren. Man findet sich, es wird gemeinsam wird ein Konzept entwickelt, das die ursprünglichen Qualitäten der Räume erhält, diese zum Thema macht, und zugleich dem heutigen Standard von Baukultur entspricht. Es bedarf eines großen Raumes mit Schwingboden zum Tanzen, dazu ein zweiter Raum für kleinere Veranstaltungen sowie die gesamte Infrastruktur, die solche Raumnutzungen benötigen. Es werden technische Ausstattungsmerkmale wie Wasser, Strom, Sanitär und eine Heizung installiert. Der Dachboden erhält Tageslicht, wird ökologisch gedämmt und erhält nicht zuletzt durch den Lehmputz ein ganzjähriges gutes Raumklima. Es erfolgt eine behutsame Renovierung des alten Bretterbodens im Dachraum und die Verlegung eines neuen massiven Parkettbodens im 2. Obergeschoss. Die Kastenfenster werden gänzlich neu angefertigt.
Raumfolge. Treppe. Erschlossen wird das LendLoft über eine außen liegende Stahltreppe an der Westseite des Gebäudes. Dabei wird ein alter Übergang der ehemaligen Produktionslinien der Schafwollwarenfabrik durchquert. Diese Übergänge zwischen den Gebäuden sind für das Areal charakterbildend. Unterstützt wird diese Formensprache noch durch die emaillierten Blechleuchten, die sich im Winde wiegen.
Studio. Angekommen im sogenannten „Studio“ breitet sich ein Raum mit 276 m² aus, der nur durch das original erhaltene Dachtragwerk strukturiert wird. Die alten Stuhlsäulen und Gespärre wurden gereinigt und in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die Raumstruktur des Dachtragwerkes bildet Zonen wie Garderobe, Büro, Küche, Freiraum zum Entspannen, drei Nischen die Zimmer sein könnten und im Mittelbereich Platz für eine große Tafel. Zwischen den Stützen befinden sich seitlich drei weiße, saubere Kuben – die WCs und Bäder; innen wie außen gänzlich weiß, nur der alte Bretterboden des Dachbodens läuft hindurch.
Loft. Die Freitreppe hinaufgekommen, je nach Veranstaltung im Studio umgekleidet, geht es durch das alte renovierte Stiegenhaus in das 2. Obergeschoss hinunter. Raumelemente wie 5 alte Eisensäulen, 18 handgefertigte Kastenfenster in weiß, abgehängte Industrieleuchten, Parkettboden, Tageslicht und die Baumkronen des Gartens bestimmen den Raum. Der in das alte Stiegenhaus gehängte Lagerraum macht es möglich das Loft gänzlich freizuhalten. Die in die Decke integrierte Beleuchtung ermöglicht es verschiedenste Stimmungen im Raum zu inszenieren.
Sonnendeck. In der Pause oder bei schönem Wetter geht es über die Freitreppe und einen schmalen Steg auf das Flachdach des Nebengebäudes. Darauf befindet sich das sogenannte Sonnendeck. Ein Freiraum inmitten der Stadt zwischen Schloßberg und Lendplatz. Ein Traum ist wahr geworden. Ein schönes Projekt. Danke Ferdinand.
Adresse | Lendplatz 40, 8020 Graz |
Bauherr | Ferdinand Fischleder |
Projektleitung | Siegfried Frank |
Mitarbeit | Philipp Meikl |
Fotos | © philipp meikl |
Planungs- und Bauzeit | 2008/2009 |
Fläche | 560 m² plus 72 m² Terrasse |