Vertikale Schichtungen – Wohnen in der Kaiserau

Wettbewerbsprojekt (anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb)

Basisparameter. Die Entstehung des Projektes entstammt einem Masterplan, der das Volumen der Baukörper und ihr Beziehungen zueinander präzise festlegt. Diese Prämisse wird stringent weiterverfolgt und führt zu einem Gesamtkonzept, das den Freiraum vom Erdgeschoss über Loggias auf die Dachflächen der Baukörper erweitert bzw. jeder Typologie ihren spezifischen Zugang ins Freie ermöglicht. Es entstehen bewohnbare Schichtungen , die in Abhängigkeit von dem zu erreichenden Volumen bestimmt werden. Unter Berücksichtigung der Ost-West ausgerichteten Typologien werden optimale Belichtungssituationen erzielt und zugleich ein Höchstmaß an Flexibilität und Ökonomie gewährleistet.

Maximalvolumen – persönlichem Freiraum – Kommunikation/Erschließung = Kontur. Als Kontur werden in diesem Zusammenhang sowohl Grundriss, Schnitt als auch Ansicht betrachtet, die jeweils die maximalen Rahmenbedingungen funktional ausloten und festschreiben. Die Erschließungstürme gliedern die dichten Packungen der Objekte A, B und C in jeweils zwei Teile.

Typologien. Der hohe Ausarbeitungsgrad gewährleistet im Detail die qualitativ hochwertige Unterbringung von 92 flexiblen Wohneinheiten , wobei sämtliche Typen von zwei Seiten belichtet und belüftet sind. Es handelt sich dabei um„durchgesteckte“ Wohnungen , die zur Gänze über raumhohe Fensteröffnungen verfügen. Dies trifft auch auf die Maisonetten zu. In Objekt A und B schaffen Lichthöfe eine natürliche Belüftung und Belichtung der innenliegenden Nasszellen. Individuelle Kombinationen aus den Funktionen „Wohnen“ und „Küche“ gestatten den Nutzern persönliche Raumbedürfnisse einfach umzusetzen. Die Küche ist in jeder dieser Typologien als Eigenraum ausführbar.

Ökonomie und Ökologie. Bei der Evaluierung des optimalen Verhältnisses zwischen Investition und Nutzen wird auf eine nachhaltige Rentabilität Rücksicht genommen. Dies bedeutet, dass Investitionen in eine Reduktion des Energieverbrauchs darauf abzielen, sich in zumindest 18 Jahren zu amortisieren. Dies entspricht einer Zeitspanne die auch von Investoren bei der Investition in Ressourcen verringernde Maßnahmen als Ziel herangezogen wird. Sämtliche Einheiten verfügen über eine kontrollierte Raumlüftung mit individuell regelbarem Wärmetauscher . Die Erwärmung bzw. Kühlung der gefilterten Zuluft erfolgt über ein Soleregister im Bereich der Tiefgarage. Optionale Fotovoltaikversorgt die Lüfter mit Gleichstrom. Die Warmwasserbereitung wird durch thermische Solarkollektoren am Bahndamm unterstützt. Ein außenliegender Sonnenschutz aus wärmebehandeltem Holz schafft auch im Sommer eine hohe Behaglichkeit und flexible Belichtung.

Wettbewerb2004, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb
AusloberArche im KVW
ProjektleitungMichael Rieper
MitarbeiterChristine Schmauszer, Patrick Klammer, Jörg Spöttl
KonsulentenEngelhard & Merl, DI Ernst Heiduk, Gerald Jessernig, Ing. Nikolaus Gasser
VisualisierungJakob Winkler
UmfangWohnbau, gegliedert in 3 Blöcke für insgesamt 92 Wohneinheiten